Hundeherz

Hundeherz - Kerstin Ekman, Hedwig M. Binder *Worum geht's?* Ein aufgeweckter kleiner Welpe folgt seiner Mutter und seinem Herrchen in die Wildnis, ohne dass diese es merken. Schon bald verliert der junge Hund im wilden Schneegewirr die Spuren und ist plötzlich ganz auf sich allein gestellt. Mühsam beginnt er, um sein Überleben zu kämpfen. *Kaufgrund:* Das Cover hat mich angesprungen. Ich hab mich sofort in den kleinen Welpen verliebt! Außerdem hat der Klappentext eine berührende Geschichte versprochen. *Meine Meinung:* "Hundeherz" ist ein Buch, das unter die Haut geht. Bis auf drei kurze Sätze der Menschen gibt es keine wörtliche Rede, aber die braucht die Geschichte nicht: Auch ohne Worte spricht sie den Leser an und zieht ihn in ihren Bann. Der Protagonist ist ein kleiner Welpe, der von seinem Herrchen noch keinen Namen bekommen hat. Tapfer bemüht er sich, in den schwedischen Wäldern zu überleben. Besonders während des harten Winters fällt ihm diese Aufgabe nicht leicht, doch sein hartnäckiger Lebenswille zwingt ihn zum Kämpfen. Im Verlauf des Romans wird aus "dem Welpen", wie der namenlose Hund bezeichnet wird, ein ausgewachsener Rüde, "der Graue". Anhand dieser Benennung erkennt der Leser, wie ausgewachsen der Hund ist: Anfangs nur als "der Welpe" beschrieben, mischt sich dies im Fortschreiten der Geschichte mit dem Begriff des "Grauen". Später wird der Hund nur noch "der Graue" genannt. Die Autorin Kerstin Ekman beschreibt seinen harten Kampf ums Überleben sehr realistisch und einfühlsam; genauso könnte es sich in der Wirklichkeit abspielen. Etwa in der zweiten Hälfte des Buches trifft der Graue auf einen Menschen. Stück für Stück nähern sich die beiden an und entwickeln eine innige Beziehung zueinander. Gerade dieser Aspekt hat mir besonders gut gefallen, da er auf sehr gefühlsvolle Art geschildert wurde. Durch die wunderschönen, detaillierten Beschreibungen der Natur fällt es sehr leicht, sich die Umgebung bildhaft vorstellen zu können. Sie sind so realitätsnah, dass man den Schnee fast unter den eigenen Pfoten fühlt! Mir persönlich fiel es an manchen Stellen etwas schwer, den Überblick über alles zu behalten. Während der Umgebungsdarstellung wird zum Beispiel ein Vogel beschrieben, den der Welpe am Himmel fliegen sieht. Im einen Moment bezeichnet "er" also noch den Vogel, im nächsten ist damit allerdings bereits der Welpe gemeint. Diese kleinen Holpersteine hemmen den Lesefluss. Deutlichere Abgrenzungen wären schön gewesen! "Hundeherz" besitzt jedoch nur wenige solcher Störmomente, sodass sich das Buch im gesamten flüssig lesen lässt. *Cover:* Das Cover ist rundum perfekt. Er stellt den Welpen in einer Winterlandschaft dar, und spiegelt somit den Anfang der Geschichte wider. Durch die riesige weiße Fläche wird deutlich, wie einsam und allein der Welpe ist. Außerdem versprüht es eine gewisse Kälte, sodass man bereits beim Cover erkennt, wie sich die Leseatmosphäre des Buches anfühlen wird. *Fazit:* "Hundeherz" ist ein berührender Roman, der direkt ins Herz geht. Mit der poetischen Sprache hat Ekman es geschafft, den Leser an die Geschichte des Welpen zu fesseln und ihn sogar mitleiden zu lassen. Leider geriet ich an wenigen Stellen etwas ins Stocken. Bei der geringen Seitenanzahl sind diese "wenigen" Momente aber Grund genug, um einen kleinen Minuspunkt zu verteilen. Außerdem wäre es schön gewesen, wenn die Geschichte noch ein Stückchen weitergegangen wäre. Im Großen und Ganzen vergebe ich 4 Sterne!